Aufstehen!
Es ist 07:00 Uhr und wir werden geweckt. Da wir in einem großen Raum, mit gut 100 Betten schlafen, wird nicht das Oberlicht angemacht, sondern die kleinen Lichter an den einzelnen Betten. Es war eine warme Nacht, viele sind noch müde, wir kommen langsam in Tritt. Frau Vanheiden kümmert sich um sämtliche Füße, die zu verarzten sind. Die meisten kleinen Blasen lassen sich gut verpflastern, nur bei Oke liegen zwei Blasen so ungünstig, dass keine wirklich wandertaugliche Versorgung möglich ist.
Wir beschließen, dass Oke heute Hasi begleitet und unterstützt.
Nachdem alle fertig sind, Rucksack gepackt, Bis gepackt, Wasser aufgefüllt, gehen wir zum Frühstück.
Es ist eine ruhige Stimmung - bis um 09:00 Uhr auf einmal eine Kuckucksuhr "klingelt". Das sorgte für Spaß.
Kurz vor zehn schafften wir es - nachdem sich die letzten noch eingecremt haben - auf den Weg. Nachdem wir gesungen haben gingen wir durch die Stadt, bis wir wieder auf dem Camino waren.
Leider konnte sich die Sonne nur wenig durchsetzen, so dass wir am doch immer wieder durch Nieselregen gingen. Hügelig
ging es durch die Landschaft, irgendwann glaubte man mir nicht mehr, dass es der vorletzte Berg vor unserem Ziel sei....
Vorbei am Flughafen kamen wir zu eine großen Stein: "Santiago" - das Ziel kam greifbar nahe. Kurz danach machten wir eine Rast - Hamburger für alle - und weiter. Wieder ein Berg, motiviert durch die Aussicht auf ein Eis, wenn wir oben sind. Im Dorf Vilamaior sollte es so weit sein, aber dann kam die schlechte Nachricht: es gab insgesamt nur noch 10 Eis! Für 24 Personen eindeutig zu wenig. (Und Schuhe durfte man hier auch nicht ausziehen!) Also blieb uns nichts anderes übrig, als weiter zu gehen. Leider kam direkt die nächste Steigung. Immer wieder gab es eine neue Spitze, manch einer lief nur unter der Androhung kein Eis zu bekommen weiter. Zum Glück war das nächste Café mit genügend Eis ausgestattet, so dass alle eines abbekamen - und sogar wählen konnten. Danach kam die wirklich vorletzte Steigung und nach einer Kurve könnte man bereits das Monument sehen. Noch einmal quer durch das Dorf und dann sahen wir schon Oke und Hasi, die uns erwarteten. Die Freude war groß, der Stolz auch. Fast so, als hätten wir es geschafft. Ein wenig ist es tatsächlich so, denn die letzten Kilometer morgen gehen durch die Stadt, das wird einfach ein anderes Wandergefühl sein.
Wir machten das Erinnerungs-Gruppenfoto direkt am Monument und gingen dann zur Herberge.
Im Vergleich zu den vorherigen Herbergen ist diese Unterkunft sehr schlicht. Die Gebäude strahlen einen runtergekommenen Charme aus, dass separate Waschhaus war eiskalt - und da der große Boiler aus war konnten wir auch nicht warm duschen....
Einige waren sehr froh, dass es für die Matratzen, entgegen erster Information der Herbergsfrau, doch Einmallaken für die Betten gab!
Nachdem alles gerichtet war, ein zwei doch duschten, andere Postkarten schrieben (sich dabei großartig unterstützten), Hasi zur letzten Herberge fuhr, da wir etwas vergessen hatten, (vielen Dank an "Teetravel" für die verlässliche Begleitung - Danke an Kai Brügmann von Pura-reisen für die Organisation!) machten wir uns fertig und gingen zum Abendessen, im letzten Dorf, in ein Café. Dort gab es, unter anderem, Pizza - sehr zur Freude vieler....
Wir saßen in diesem Café, aßen Abendbrot, ebenso wie viele Spanier, die zum Essen oder trinken kamen. Ein Abend mit neuen Eindrücken.
Viele waren müde und so gingen wir zur Herberge zurück.
Morgen kehren wir zum Frühstücken noch einmal ein, bevor wir vorbei am Monte do Gozo den Weg in die Stadt Santiago antreten.
Das Wetter soll jetzt von Tag zu Tag besser werden, in Anbetracht, dass wir am Montag an den Strand von Finesterre wollen freut uns das sehr. Es ist aber auch ein komisches Gefühl, dass das Wandern morgen schon zuende sein soll!
Es könnte gerne noch ein paar Tage so weiter gehen. Besonders, weil diese Gruppe so toll ist!
Ich freue mich sehr auf die Ankunft morgen an der Kathedrale.
Gute Nacht.
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