Mittwoch, 6. Mai 2015

4. Etappe - was für ein schöner Tag

Wie jeden Morgen wurden wir um 07:00 Uhr vom Hasi geweckt. Mir viel es heute sehr schwer auf zu stehen. Manche Sschen waren noch klamm, selbst der Schlafsack, und der Blick aus dem Fenster versprach auch keinen Sonnenschein. Auch das Packen der Rucksäcke dauerte etwas länger, da vom Vortag noch die ganze klamme Wäsche umher lag. Wir konnten wieder in der Herberge frühstücken - es gab sogar glutenfreies Brot für Lisa und Robin - danach die Taschen ins Auto, und dann trafen wir uns auf dem Platz vor der Herberge. Gemeinsam sangen wir das Lied, welches uns schon seit ein paar Tagen auf dem Weg begleitet:
"Schweigen und hören,
neige deines Herzens Ohr,
suche den Frieden!"
Dann folgten wir den Pfeilen, begleitet von etwas Nieselregen - aber kein Vergleich zu gestern Abend. Es lag ein schöner Abschnitt der Weges vor uns, wir kamen durch kleine Dörfer, über Brücken, vorbei an Tieren. (Besonders schön finde ich die Schweine und Esel, wobei Sophie sagt, das seien Kühe und Pferde. Konsti und Lisa geben mir Recht (😉), aber Sophie konnte ich nicht überzeugen. 
Der kurze Tag gestern hat gut getan, die gesamte Gruppe war gut drauf und wir kamen zügig voran. Es wurde auf einander gewartet, immer wieder gab es neue Konstelationen untereinander. 
Auf einmal klingelte mein Handy: Frau Vanheiden rief an, sie hatten eine Abzweigung verpasst und waren vom Weg abgekommen. Das passiert, wenn man mit einer Gruppe englischer Pilger quatscht und ihnen folgt, ohne selbst auf den Weg zu achten. Die anderen gingen vor und ich Frau Vanheiden entgegen. 
Es war eine große Freude, als wir uns trafen. Kurze Zeit später kehrten wir ein, um Mittag zu essen. Wir waren alle zusammen, aßen und tranken - und die Sonne kam immer Mal wieder raus. Dies hatte zur Folge, dass wir, bevor wir losgehen wollten, alle Gesichter einmal eincremen mussten. Endlich waren wir startklar, da fing es tierisch an zu regnen. Also legten wir eine kleine Zwangspause ein, die wir singend verbrachten. Von "Liebe, liebe Sonne" über "An der Eck..." bis hin zu "Auf der Mauer, auf der Lauer" war so alles vertreten. Die Stimmung war großartig  und eine viertel Stunde später, als nur noch ein paar Tropfen vom Himmel fielen, gingen wir weiter. Gut gelaunt kamen wir in dem Dörfchen vor Melide an, wo Hasi auf uns wartete. Die Freude ihn zu sehen war groß, wenn auch der ein oder andere fragte: wo schlafen wir? - hatten sie doch gedacht, wir wären am Ziel....
Aber die letzten zwei Kilometer vergingen wie im Fluge. Auf dem Weg kamen wir dann schon an der Pulperia vorbei, in der wir später essen wollten. 
In der Herberge angekommen wurde wieder geduscht, geschrieben, gecremt, geschlafen. 
Das Abendessen war in zweierlei Hinsicht ein besonderes Erlebnis: zum einen war es der unglaublich leckere Tintenfisch (die Erinnerung an das Essen von der letzten Reise wurden bestätigt), zum anderen war die Gruppe unglaublich toll. Wie es sich auch schon auf dem Weg gezeigt hatte wächst die Gruppe mehr und mehr zusammen und es ist ein tolles Miteinander - bei den "kleinen", wie auch bei den "großen"! 
In Zweierreihen ging es zurück zur Herberge. Herr Fritze übernahm zunächst die Aufsicht, der Rest folgte etwas später. Nachdem die "kleinen" im Bett waren unterhielten wir uns noch draußen vor der Tür und tranken einen Rotwein. 
Heute war unser vierter Wandertag, die Hälfte der Wandertage ist um, über die Hälfte der Kilometer ist geschafft. Auch wenn es morgens manchmal schwer ist in Tritt zu kommen, so ist es doch unglaublich schön. Zwar hat es - bis jetzt - jeden morgen geregnet, bis zum Mittag wurde es aber immer schön. Und fürs Wandern ist das Wetter sehr angenehm. Außerdem soll es ab dem Wochenende wärmer und sonnig werden, genau passend für unsere Ankunft in Santiago und unseren Ausflug ans Ende der Welt...
Für heute geht ein unglaublich schöner Tag zuende und wir freuen uns sehr auf morgen!

 


























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